
Als frei Mitarbeitende (bzw. Freischaffende oder "Freelancer") werden Selbständige bezeichnet, die aufgrund eines Dienst- oder Werkvertrags für einen Betrieb Aufträge ausführen, ohne dabei in das Unternehmen eingegliedert zu sein. Freie Mitarbeitende sind also keine klassischen Arbeitnehmenden. Sie üben keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus. Absolventa nennt weitere Spezifikationen und Besonderheiten sowie die Vor- und Nachteile für Arbeitgeber und die freien Mitarbeitenden.
Definition freie Mitarbeit.
Freie Mitarbeit zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dass freie Mitarbeitende – gemäß Sozialgesetzbuch (SGB), Paragraph 7, Absatz 1 – den Arbeitgebern nicht weisungsgebunden und nicht in die Arbeitsorganisation des Unternehmens eingebunden sind. Das heißt, dass Freelancer ihre Arbeit frei einteilen können und nicht gezwungen sind, andere Tätigkeitsanweisungen der Auftraggebenden auszuführen. Die Projekte, die freie Mitarbeitende ausführen, sind oft zeitlich begrenzt. Freie Mitarbeitende sind selbstständig tätig und nicht bei einer Firma angestellt. Beim Finanzamt müssen freie Mitarbeitende aus steuerrechtlichen Gründen deshalb als selbständige Personen registriert sein.
Der Begriff „Freelancer“ wurde im Mittelalter geprägt, als freischaffende, mit einer Lanze (englisch: „lance“) bewaffnete Ritter für einzelne Kriege angeworben wurden.
Unterschied zwischen freier Mitarbeit und festem Anstellungsverhältnis.
Es existieren folgende Unterschiede zwischen festangestellten und freien Mitarbeitenden:
- Festangestellte Mitarbeitende erhalten ein vertraglich festgeschriebenes Gehalt.
- Freelancer sind über den Arbeitgeber sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
- Freie Mitarbeitende genießen einen Kündigungsschutz (sobald das Arbeitsverhältnis mindestens sechs Monate besteht und der Arbeitgeber mindestens fünf Personen beschäftigt).
Freie Mitarbeitende bekommen hingegen kein festes Gehalt (sondern einen Lohn), sie müssen sich selbstständig um die Sozialversicherung kümmern und haben keinen Kündigungsschutz. Anspruch auf Urlaub haben freie Mitarbeitende – gemäß Bundesurlaubsgesetz, Paragraph 2 – nur dann, wenn sie als „arbeitnehmerähnliche“ Person anzusehen sind. Sie sind nicht an die üblichen betrieblichen Arbeitszeiten gebunden und können ihre Arbeitszeit frei einteilen. Freie Mitarbeitende haben auch die Möglichkeit, parallel für mehrere verschiedene Arbeitgeber zu arbeiten.
Schmaler Grad zur Scheinselbstständigkeit.
Freie Mitarbeitende können in einem Unternehmen durchaus denselben Einsatzbereich und ähnliche Aufgaben haben wie die Festangestellten. Doch sobald ein_e Angestellte_r in freier Mitarbeit von einem Arbeitgeber abhängig ist und dessen Anweisungen ausführen muss, kann ein „de facto Angestellten-Verhältnis“ entstehen. Ob eine so genannte „Scheinselbstständigkeit“ vorliegt, ist unabhängig davon, was im Vertrag steht. Die tatsächlich ausgeführte Tätigkeit ist entscheidend. Das heißt, dass in einem Arbeitsvertrag stehen kann, dass es sich um freie Mitarbeit handelt. Wenn die Person in freier Mitarbeit jedoch die gleichen Aufgaben wie eine festangestellte Person hat und somit der Leitungsperson weisungsgebunden ist, liegt eine Scheinselbstständigkeit vor.
Wenn die Sozialversicherungen oder das zuständige Finanzamt festlegt (auch rückwirkend), dass es sich statt um eine freie Mitarbeit um ein festes Anstellungsverhältnis gehandelt hat, dann muss der Arbeitgeber die Beiträge für die Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung an die Sozialkassen nachzahlen und eventuell sogar mit einer zusätzlichen Strafzahlung rechnen.
Typische Branchen für freie Mitarbeit.
Freie Mitarbeitende werden in der Regel für bestimmte Projekte engagiert. Besonders in Branchen wie dem Eventmanagement, der Werbung oder dem Journalismus sind freie Mitarbeitende weit verbreitet. Dort werden „Freelancer“ für einzelne Veranstaltungen, Werbeprojekte oder Reportagen engagiert. Üblich sind freie Mitarbeitende außerdem in der Gastronomie, im Verkehrsgewerbe sowie im künstlerischen und kulturellen Bereich, zunehmend aber auch in technischen Berufen.
Für deinen Stundenlohn orientierst du dich am besten am branchenüblichen Gehalt. Hier haben wir dir die Einstiegsgehälter der einzelnen Berufe zusammengefasst:
IT & Development.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Datenbankentwicklung | 42.821 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Hardwareentwicklung | 47.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Mobile Development | 45.400 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Softwareentwicklung | 44.404 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Systemadministration | 43.973 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Webentwicklung | 35.381 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Wirtschaftsinformatik | 45.013 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Ingenieurwesen & Technik.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Automatisierungstechnik | 48.829 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Architektur | 34.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Bauingenieurwesen | 41.848 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Elektrotechnik | 47.882 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Energietechnik | 43.663 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Fahrzeugtechnik | 51.769 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Fertigung & Produktion | 41.938 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Mechatronik | 48.100 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Maschinenbau | 47.570 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Umweltingenieurwesen | 44.746 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Wirtschaftsingenieurwesen | 47.116 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Finanz- & Versicherungswirtschaft.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Bankwesen | 52.954 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Buchhaltung | 39.400 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Controlling | 45.261 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Rechnungswesen | 42.380 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Steuerwesen | 39.660 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Versicherungswesen | 43.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Wirtschaftsprüfung | 42.816 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Wirtschaft, Kommunikation & Digitalisierung.
Beruf | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipss | Jobs |
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Eventmanagement | 32.122 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Journalismus/Redaktion | 35.128 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Marketing | 45.750 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Online Marketing | 38.383 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Produktmanagement | 43.482 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
PR | 36.163 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Übersetzung | 26.400 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Werbung | 34.441 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Management & Beratung.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Business Development | 70.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Consulting | 39.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Projektmanagement/thema/beruf | 55.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Vertrieb.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Kundenservice | 35.248 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Sales | 48.754 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Logistik, Verkehr & Transportwesen.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Einkauf & Beschaffung | 46.112Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Logistik | 37.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Supply Chain Management | 47.331 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Verkehrswesen | 36.828 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Naturwissenschaften.
Beurfsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Biologie | 44.768 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Mathematik | 46.583 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Chemie | 50.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Physik | 45.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Forschung | 38.309 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Gesundheit.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Medizin | 45.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Pharma | 48.820 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Psychologie | 31.032 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Design, Gestaltung & Medien.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Grafikdesign | 25.440 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Mediengestaltung | 24.000 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Weitere Berufsfelder.
Berufsfeld | Einstiegsgehalt | Gehaltsaussichten | Bewerbungstipps | Jobs |
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Jura & Rechtswesen | 38.400 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Bildung & Soziales | 37.616 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Personalwesen | 41.404 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Verwaltung & Assistenz | 39.600 Euro | Zu den Infos | Zu den Tipps | Zu den Jobs |
Vor- und Nachteile für den Arbeitgeber.
Der Einsatz von freien Mitarbeitenden hat für Unternehmen sowohl Vorteile als auch Nachteile. Auch wenn es bei der Arbeit mit Menschen immer einige Unwägbarkeiten geben kann, lassen sich Pro und Contra hier recht gut abwägen, sodass jeder Arbeitgeber die für sich bessere Wahl treffen kann.
- Der Arbeitgeber kann die „Freien“ nach Bedarf bzw. nach Auftragslage engagieren und flexibel einsetzen. Sie können zum Beispiel stundenweise (Dienstvertrag) oder für ein Projekt (Werksvertrag) eingestellt werden.
- Freie Mitarbeitende haben kein Anrecht auf eine Kündigungsfrist. Jedoch kann in einem Vertrag eine Kündigungsfrist auch bei freien Mitarbeitenden ausgehandelt werden.
- Der Arbeitgeber spart die Sozialabgaben. Freie Mitarbeitende stellen eine Rechnung, sodass der Betrag für den Arbeitgeber brutto gleich netto ist. Für die freien Mitarbeitenden besteht die Gefahr, dass die Rechnung erst spät bezahlt wird.
- Nachteilig für den Arbeitgeber kann sich jedoch auswirken, dass freie Mitarbeitende auch von anderen Auftraggebenden engagiert werden können und daher mitunter nicht immer zur Verfügung stehen.
- Neue freie Mitarbeitende müssen sich erst in die speziellen Gepflogenheiten und Anforderungen des jeweiligen Unternehmens einarbeiten, bevor sie ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können.
- Für Aufgaben, die nicht in das Aufgabengebiet der freien Mitarbeitenden fallen, dürfen Arbeitgeber nach dem Arbeitsrecht nur Festangestellte einteilen.
- Dazu kommt, dass freie Mitarbeitende einen höheren Stundenlohn bekommen und die Verbindung und damit die Loyalität zum Unternehmen geringer ist als bei festangestellten Mitarbeitenden.