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Studienfinanzierung: 5 Möglichkeiten und Tipps für Studierende

Studienfinanzierung: 5 Möglichkeiten und Tipps für Studierende

In Deutschland gibt es für staatliche Hochschulen und Universitäten keine Studiengebühren. Das Studium ist also kostenlos. Trotzdem kostet es natürlich viel Geld zu studieren. Wer studiert, kann oft nicht gleichzeitig arbeiten und Wohnung, Essen und Leben kosten Geld. Wenn du also den Immatrikulationsbescheid in der Hand hältst, fragst du dich vielleicht: Wie soll ich das jetzt finanzieren? Wir haben die wichtigsten Möglichkeiten zur Studienfinanzierung für dich zusammengestellt.

Finanzielle Unterstützung während der Corona-Pandemie

Es gibt verschiedene Angebote für Studierende, die durch Corona Probleme haben, ihr Studium zu finanzieren. Laut einer Umfrage, die wir unter den Nutzer von Absolventa gestartet haben, haben über 30 Prozent der Studierenden gerade Schwierigkeiten bei der Studienfinanzierung.

Überbrückungshilfe

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellte von Juni bis September 2020 eine Überbrückungshilfe von bis zu 500 Euro aus Nothilfefonds der Regierung bereit. Die Überbrückungshilfe wurde allerdings zum 30. September 2021 ausgesetzt.

Zudem konnten zinslose Kredite von bis zu 650 Euro bei der KfW beantragt werden. Bis zum 31.12.2021 übernahm das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Zinsen für den Kredit. Alle Infos findest du beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Hilfeprogramme und Soforthilfefonds

Auch die Universitäten sind mit eigenen Hilfeprogrammen an den Start gegangen. So gibt es teilweise individuelle Kredite oder Soforthilfefonds (z. B. an der TU Darmstadt), die dich unterstützen können.

Hartz IV als Darlehen

Zudem gibt es eine besondere Härtefallregelung. Anders als sonst darf nun auch Hartz IV als Darlehen für Studenten ausgezahlt werden. Während der Corona-Krise „ist eine Anspruchsberechtigung auch ohne Beurlaubung aus der sogenannten Härtefallregelung abzuleiten“ (Quelle: Antwort des Bundesbildungsministerium auf eine Anfrage).

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1. Unterstützung durch die Eltern

Die Eltern sind natürlich für die meisten Studierenden die ersten Ansprechpersonen, wenn es um die Finanzierung des Studiums geht. Und sie sind grundsätzlich auch dazu verpflichtet, ihre Kinder finanziell zu unterstützen (Bürgerlichen Gesetzbuch § 1601). Dafür erhalten sie z. B. das Kindergeld. Außerdem können sie Kosten, die durch das Kind entstehen, bei der Steuererklärung als Steuerfreibeträge geltend machen.

Doch wie viel Geld müssen die Eltern beisteuern? Wenn du nicht mehr zu Hause wohnst, ist der Unterhalt in der „Düsseldorfer Tabelle“ festgelegt. Die Tabelle stellt die anerkannte Empfehlung bei der Frage, wie viel Studienfinanzierung Studenten erwarten können.

Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle

Jahr bis 2022 seit 2023
Unterhalt in Euro 860 930

Quelle: Düsseldorfer Tabelle, Fußnote 7.

Doch was ist, wenn deine Eltern dir nicht so viel zahlen wollen? Wenn du volljährig bist, musst du deinen Unterhalt mit anwaltlicher Unterstützung einklagen – und das ist für die meisten keine schöne Vorstellung und man möchte sich ja auch nicht beim Thema Studienfinanzierung verstreiten. Zum Glück gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Studium zu finanzieren.

2. BAföG

Wenn die Eltern dein Studium nicht unterstützen können, kannst du auch eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen. BAföG ist ein zinsloses Darlehen vom Staat. Der Höchstsatz liegt seit 2023 bei monatlich bis zu 934 Euro.

Um es zu erhalten, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Voraussetzung Erklärung bzw. Ausnahmen
Bachelorstudienbeginn: > 29
Masterstudienbeginn: > 34
Für Studierende, die eigene Kinder erziehen, gibt es Ausnahmen.
Deutsche Staatsangehörigkeit - Ausländische bzw. internationale Studierende haben nur dann eine Chance auf BAföG, wenn sie aus der EU (+ Schweiz, Island, Norwegen und Liechtenstein) kommen.
- Es gelten außerdem bestimmte Sonderregelungen.
Erststudium - Auch der zweite Bildungsweg ist förderfähig, wenn du ein Studium anschließen möchtest.
- Master-Studiengänge sind nur dann förderungsfähig, wenn sie auf einen Bachelor aufbauen.
Eine Studienrichtung - Nach einem Wechsel der Fachrichtung wird der neue Studiengang innerhalb der Regelstudienzeit gefördert.
- Der Wechsel muss begründet werden.
- Er muss spätestens zum Beginn des 4. Semester erfolgen.
Einkommen der Eltern darf nicht zu hoch sein - Es gibt keine feste Einkommensgrenze, die nicht überschritten werden darf.
- Für die Berechnung werden viele Freibeträge mit einbezogen.
Einkommen und Vermögen des Studierenden darf nicht zu hoch sein - Das Einkommen im Bewilligungszeitraum (üblicherweise 12 Monate bzw. 2 Semester) darf nicht höher als 6.251 Euro sein.
- Mit Kind oder verheiratet darf es höher sein.
- Das Vermögen darf nicht größer als 15.000 Euro sein (Vermögensfreibetrag).
Nebeneinkünfte des Studierenden müssen gedeckelt werden Ein 520-Euro-Minijob ist okay (Monatsgehalt plus Pauschalbeträge für Werbungskosten und Sozialausgaben).

Also her mit dem BAföG-Antrag und ab zum BAföG-Amt? Auf jeden Fall, denn je nachdem, in welcher Form du das BAföG zurückzahlst, kannst du richtig sparen, da du höchstens die Hälfte der finanziellen Mittel, die du erhalten hast, zurückzahlen musst!

! TIPP

Die staatliche Förderung gibt es auch fürs Ausland. Für ein Erasmus-Semester kannst du Auslands-BAföG beantragen.

Weitere Informationen zum Thema BAföG findest du beim Deutschen Studentenwerk oder du gehst zur Beratung zum Studentenwerk deiner Universität.

3. Studienkredit bzw. -darlehen

Aber auch wenn du nicht BAföG-berechtigt bist, kannst du dein Studium finanzieren. Ohne Studienförderung der Familie oder direkt vom Staat, kannst du immer noch einen Studienkredit beantragen. Anders als das BAfög, dass du nur zu maximal 50 Prozent zurückzahlen musst, handelt es sich bei einem Studienkredit um ein „echtes“ Darlehen. Das bedeutet, dass du 100 Prozent des Kredits plus Zinsen nach dem Studieren zurückzahlen musst. Damit gehst du ein hohes Risiko ein: die Überschuldung.

Mögliche Voraussetzungen für Studienkredite sind, dass du

  • keine Privatinsolvenz angemeldet hast
  • einen guten Schufa-Eintrag hast
  • an einer staatlich anerkannten Hochschule eingeschrieben bist
  • nicht älter als 44 Jahre bist
  • einen Studienplan anfertigst, der erklärt, wie du dein Studium anpacken willst

Es gibt verschiedene Anbieter für Studienkredite, am bekanntesten ist die staatliche KfW-Bank mit dem KfW-Studienkredit. Dazu gibt es diverse privatwirtschaftliche Anbieter. Um die Studienkreditangebote miteinander zu vergleichen, solltest du auf folgende Punkte achten:

Kriterium Erläuterung
Zinssatz - Immer auf den Effektivzinssatz achten.
- Ein variabler Zinssatz könnte sich hingegen über die Laufzeit deines Kredites erhöhen.
Gebühren Manchmal gibt es zusätzliche Gebühren, die bei jedem Anbieter unterschiedlich sind.
Karenzzeit - Besagt, ob du nach der Studienfinanzierung sofort den Kredit zurückzahlen musst, oder noch warten kannst.
- Eine gute Karenzzeit beträgt zwei Jahre, damit du in aller Ruhe einen Job finden kannst.
Rückzahlungsdauer - Wenn du den Kredit lange abbezahlen musst, musst du auch lange Zinsen zahlen und das ist teuer.
- Eine schnellere Abbezahlung oder sogar die Rückzahlung auf einen Schlag sind billiger

Um zu verstehen, welcher Kreditrahmen für dich okay wäre, ist es sicherlich spannend, zu wissen, was du in der Branche deiner Wahl nach dem Studium verdienen kannst:

IT & Development.

Ingenieurwesen & Technik.

Finanz- & Versicherungswirtschaft.

Wirtschaft, Kommunikation & Digitalisierung.

Management & Beratung.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Business Development 58.514 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Consulting 67.312 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Projektmanagement 45.455 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Vertrieb.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Kundenservice 41.614 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Sales 36.363 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Logistik, Verkehr & Transportwesen.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Einkauf & Beschaffung 45.329 Zu den Jobs Zu den Infos
Logistik 41.905 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Supply Chain Management 46.857 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Verkehrswesen 57.157 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Naturwissenschaften.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Biologie 60.844 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Mathematik 56.411 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Chemie 56.411 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Physik 56.411 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Forschung 31.150 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Gesundheit.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Medizin 55.791 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Pharma 42.662 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Psychologie 42.662 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Design, Gestaltung & Medien.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Grafikdesign 27.840 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Mediengestaltung 24.000 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

Weitere Berufsfelder.

Berufsfeld Einstiegsgehalt Jobs Gehaltsaussichten
Jura & Rechtswesen 56.268 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Bildung & Soziales 41.732 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Personalwesen 47.585 Euro Zu den Jobs Zu den Infos
Verwaltung & Assistenz 32.868 Euro Zu den Jobs Zu den Infos

4. Stipendium

Eine Möglichkeit, das Studium zu finanzieren, an die Studierende oft nicht denken, sind Stipendien. Viele denken, man müsse außergewöhnlich gute Leistungen im Studium erbringen, um überhaupt für ein Stipendium in Frage zu kommen. Doch es gibt viele Stipendien, bei denen nicht nur die Noten, oder die Art der Hochschule, sondern auch Engagement, Herkunft, das Studienfach oder andere Faktoren wichtig sind. Hier eine kleine Übersicht von Stipendien zur Studienfinanzierung:

Stipendien der Begabtenförderungswerke

Die Begabtenförderungwerke werden vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie von weiteren staatlichen und nicht-staatlichen Träger finanziert.

  • Studienstiftung des deutschen Volkes

Förderung nach politischer Einstellung:

  • Friedrich-Ebert-Stiftung

  • Konrad-Adenauer-Stiftung

  • Hanns-Seidel-Stiftung

  • Heinrich-Böll-Stiftung

  • Friedrich-Naumann-Stiftung

  • Rosa-Luxemburg-Stiftung

  • Hans-Böckler-Stiftung

Angebote nach Religionen:

  • Cusanuswerk

  • Evangelisches Studienwerk

  • Avicenna-Studienwerk

  • Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk

Weitere Stipendien

Es gibt ca. 2.500 Stipendien in Deutschland. Vielleicht ist auch das richtige für dich dabei, um eine Finanzierung für dein Studium zu erhalten oder dich wenigstens zu unterstützen? Am besten schaust du einmal beim Stipendienlotsen des Bundesministerium für Bildung und Forschung vorbei.

  • Deutschlandstipendium

  • Stiftung der Deutschen Wirtschaft

  • usw.

5. Nebenjob

Zusätzlich oder anstatt der oben genannten Optionen kannst du dir auch einen Nebenjob suchen. Nicht jedes Studienfach ist mit einem Nebenjob vereinbar. Rechtlich ist Arbeiten neben dem Studium aber grundsätzlich in Ordnung.

Als studentische Hilfskraft bzw. wissenschaftliche Hilfskraft darfst du bis zu 20 Stunden in der Woche arbeiten, bist gleich vor Ort an der Universität und lernst den Hochschulbetrieb von innen kennen. Ebenso interessant ist eine Stelle als Werkstudent in einem Unternehmen. Auch hier kannst du 20 Stunden in der Woche arbeiten und den Berufsalltag erleben. Für beides gilt, dass du in der vorlesungsfreien Zeit sogar 40 Stunden in der Woche arbeiten darfst.

Hast du sogar nur einen Mini-Job, bei dem du monatlich nicht mehr als 520 € verdienst, musst du nicht einmal deine Krankenversicherung selbst bezahlen.

Überschreitest du den Zeitrahmen oder den Verdienstrahmen, kannst du deinen Status als Vollzeitstudent einbüßen oder musst Steuern und Sozialabgaben zahlen. Informiere dich also bei einem Studierendenwerk, bevor du zu viel arbeitest und lass dich beraten.

Weitere Tipps

  • Mach deine Steuerklärung. So kannst du ggf. Lohnsteuer aus Nebenjobs, Werbungskosten etc. zurückholen.
  • Nutze Studentenrabatte: In Museen und vielen anderen Einrichtungen gibt es Ermäßigungen für Studierende. Oder du sicherst dir Studentenrabatte bei iamstudent.de.
  • Essen in der Mensa. Die Mensa ist besser als ihr Ruf. Wusstest du, dass du alle Mensen der Hochschulen in deiner Stadt nutzen kannst? Da ist für alle was dabei.
  • Nutze schlaue Apps. Too Good To Go usw. helfen dir, nachhaltig und kostengünstig zu essen.
  • Mitfahrgelegenheiten: Du willst in den Semesterferien mal wieder nach Hause fahren? Dann nutze doch eine Mitfahrgelegenheit. Spart Geld und ist gesellig.

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