Patentanwalt: Infos zum Beruf

Ein Patentanwalt berät seine Mandanten in Fragen, die gewerbliche Schutz- und Markenrechte betreffen. Er unterstützt bei der Patentanmeldung oder bei der Verteidigung gegen Rechtsverletzungen durch Dritte. Er ist also ein Organ der Rechtspflege.

Die Arbeit teilt sich in zwei große Bereiche auf:

• Schaffung und Sicherung gewerblicher Schutzrechte
• Verwertung und Durchsetzung dieser Rechte

Viele Patentanwälte begleiten ihre Mandanten langfristig und übernehmen beide Bereiche für sie. Eine Spezialisierung erfolgt meist fachlich, vor allem durch die Vorbildung, die du mitbringst.

Welche Voraussetzungen braucht man als Patentanwältin?

Der Beruf des Patentanwalts ist kein klassischer Beruf für Juristen, sondern eine zusätzliche Ausbildung für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Um vom Deutschen Patent- und Markenamt zur Ausbildung und Prüfung als Patentanwältin zugelassen zu werden, musst du ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Danach oder studienbegleitend ist mindestens ein Jahr praktische technische Berufstätigkeit nachzuweisen. Außerdem musst du bereits einen Ausbildungsplatz mitbringen.

Was muss ich studieren, um Patentanwalt zu werden?

Patentanwalt ist kein eigener Studiengang, sondern eine dreijährige Ausbildung. Wer zur Ausbildung zugelassen wird, entscheidet das Deutsche Patent- und Markenamt auf Antrag. Nur mit einem abgeschlossenen naturwissenschaftlichen oder technischen Studium, das an einer Universität absolviert wurde, bist du für die Ausbildung zum Patentanwalt qualifiziert.

Ob sich der von dir gewählte Studiengang zur Zulassung eignet, wird auch anhand des Transcript of Records entschieden. Absolventen von Studiengängen einer Fachhochschule oder University of Applied Sciences können nicht zugelassen werden. Ein Bachelor-Abschluss reicht ebenfalls nicht aus.

Denkbare Studiengänge sind:

• Mechatronik
• Informatik oder Bioinformatik
• Maschinenbau
• Elektrotechnik
• Bauingenieurwesen
• Chemie
• Physik
• Biologie

Was muss ich als Patentanwalt können?

Für die Arbeit als Patentanwalt solltest du eigenständig arbeiten können und gerne Verantwortung übernehmen. Technisches oder naturwissenschaftliches Wissen ist erforderlich, um deine Mandanten aus der Wirtschaft gut vertreten zu können. Patentanwälte arbeiten eher selten im Team, trotzdem musst du dich klar ausdrücken können. Das gilt vor allem für den schriftlichen Ausdruck: Viel Zeit verbringst du am Schreibtisch und formulierst Texte. Sehr gute Deutschkenntnisse sind daher besonders wichtig.

Patentanwälte benötigen auch eine sehr gute Auffassungsgabe: Du musst verstehen, was dein Mandat schützen lassen möchte. Erfindungsmeldungen und Gespräche mit Erfindern können sehr spannend sein, aber nicht immer völlig klar. Für diese Klarheit auf Anträgen und in Verträgen sorgst du im Anschluss.

Was macht ein Patentanwalt?

Die Aufgaben eines Patentanwalts können sehr vielfältig sein, vor allem abhängig von den Punkten und Produkten, die deine Mandanten schützen wollen.

Deine Arbeit besteht aus:

• Mandantenberatung
• Schutzrechtsanmeldungen ausarbeiten
• Rechtsverletzungen untersuchen
• Gerichtliche Durchsetzung von Schutzrechten
• Ausarbeitung von Patentverträgen

Bei einigen Aufgaben arbeitet ein Patentanwalt eng mit Juristen zusammen, denn vor Gericht kannst du, anders als ein Jurist, deine Mandanten nur begleiten und nicht vertreten.

Wo arbeitet ein Patentanwalt?

Als Patentanwältin kannst du beispielsweise freiberuflich arbeiten und Mandanten beraten und vertreten. Auch die Anstellung in einer Patentanwaltskanzlei oder die Tätigkeit in der Patentabteilung eines Großunternehmens sind möglich.

In den meisten Fällen arbeitest du von einem Büro aus am Computer oder berätst hier deine Mandanten.

Patentanwälte sind gefragt und können sich auf eine abwechslungsreiche Berufstätigkeit und ein hohes Rechtsanwalt Gehalt freuen. Da die meisten Mandanten ihre gewerblichen Schutzrechte aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa oder international durchsetzen möchten, ist in vielen Fällen eine juristische Zusatzausbildung zum European Patent Attorney sinnvoll. So kannst du auch weitere Dienstleistungen anbieten, was dich als Patentanwältin spannend für Auftraggeber macht. Insgesamt lassen sich deine Berufs- und Karrierechancen als sehr gut einschätzen, gerade durch die Globalisierung.