Rechtsanwalt Gehalt

Wie viel verdient man als Rechtsanwalt?

Als Rechtsanwalt in Deutschland liegt das Bruttojahresgehalt im Durchschnitt bei 83.000 Euro. Doch während das untere Viertel der Rechtsanwälte weniger als 70.500 Euro verdient, kann das obere Viertel mit einem Einkommen von über 97.500 Euro rechnen.

Wie sich dein Verdienst als Rechtsanwältin entwickelt, hängt stark von deiner Berufserfahrung ab. Einsteiger mit weniger als drei Jahren Erfahrung können mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von ungefähr 70.000 Euro rechnen. Mit zunehmender Erfahrung steigt dieses Gehalt an:

Neben der Berufserfahrung hängt das Gehalt von weiteren Faktoren ab, wie z. B. der Unternehmensgröße, deiner Spezialisierung oder dem Bundesland, in dem du wohnst.

Gehalt als Rechtsanwalt nach Branche und Berufsfeld

Das Gehalt von Rechtsanwälten kann sich je nach Fachgebiet bzw. Spezialisierung erheblich unterscheiden, da die Nachfrage nach bestimmten Rechtsdienstleistungen und die Komplexität der Fälle stark variiert:

Wirtschaftsrecht: Anwälte, die im Wirtschaftsrecht in den Bereichen Mergers & Acquisitions (M&A), Bankrecht, Finanzmarkt- und Kapitalmarktrecht sowie im allgemeinen Unternehmensrecht tätig sind, gehören zu den Spitzenverdienern. Große Geschäftsabschlüsse und komplexe Vertragsverhandlungen erfordern Expertenwissen und können sehr lukrativ sein.

Geistiges Eigentum: Als Patentanwalt kannst du ebenfalls hohe Einnahmen erzielen. Das liegt daran, dass Patentanwälte oftmals sowohl rechtliche als auch technische oder wissenschaftliche Kenntnisse benötigen, um in diesem Bereich effektiv zu arbeiten.

IT- und Datenschutzrecht: Mit der Digitalisierung und der zunehmenden Bedeutung des Datenschutzes ist auch die Nachfrage nach Spezialisten im IT-Recht gestiegen, was sich positiv auf das Gehalt auswirken kann.

Steuerrecht: Das Steuerrecht ist ein weiteres komplexes Feld, in dem qualifizierte Anwälte oft hohe Einkommen verzeichnen können. Vor allem solche, die auf internationales Steuerrecht spezialisiert sind.

Arbeitsrecht: Spezialisten im Arbeitsrecht können eine breite Palette von Klienten vertreten, von einzelnen Arbeitnehmern bis hin zu großen Unternehmen. Dieses Gebiet kann ein solides Einkommen bieten, aber die Gehälter variieren je nach Klientel und Fall.

Öffentliches Recht: Anwälte im öffentlichen Recht, einschließlich Verwaltungsrecht, Umweltrecht und Menschenrechte, können in der Regel weniger verdienen als ihre Kollegen im privaten Sektor, finden aber oft Befriedigung in der Arbeit an Fällen, die eine breite gesellschaftliche Bedeutung haben.

Strafrecht: Strafrecht kann sehr anspruchsvoll sein, doch Strafverteidiger, insbesondere in großen Kanzleien oder als hochspezialisierte Anwälte für Wirtschaftsstraftaten, können auch gut verdienen.

Gehalt für Rechtsanwalt nach Unternehmensgröße

Auch die Größe des Unternehmens hat einen Einfluss auf das Gehalt eines Rechtsanwalts, wie du in der Tabelle sehen kannst:

Große, international tätige Kanzleien zahlen in der Regel höhere Gehälter als mittelständische und kleine Kanzleien. Denn Großkanzleien bedienen oft größere Mandanten mit komplexeren rechtlichen Anforderungen.

Mittelständische Kanzleien bieten oft ein gutes Gleichgewicht zwischen Gehalt und Arbeitsbelastung, während kleinere Kanzleien oder Boutiquenkanzleien, die sich auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisieren, variierende Gehaltsstrukturen haben können.

Rechtsanwalt Gehalt nach Bundesland

Das Bundesland, in dem du als Rechtsanwalt tätig bist, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Gehaltshöhe:

Der Standort eines Unternehmens spielt eine wichtige Rolle für dein Einkommen. Unternehmen in Metropolregionen zahlen oft höhere Gehälter aufgrund höherer Lebenshaltungskosten, während in ländlichen Gebieten oder kleineren Städten das Gehalt niedriger sein kann.

Rechtsanwalt Gehalt nach Tarif

Im Allgemeinen erhalten Rechtsanwälte kein Tarifgehalt im traditionellen Sinne. Die Mehrheit der Rechtsanwälte arbeitet in privaten Kanzleien, wo die Gehälter individuell ausgehandelt werden.

In größeren oder international tätigen Kanzleien gibt es teilweise standardisierte Gehaltsstrukturen, die an das Level der Berufserfahrung und der Position angepasst sind, aber selbst hier handelt es sich nicht um Tarifgehälter im eigentlichen Sinne, sondern um firmeninterne Richtlinien.

Rechtsanwälte, die im öffentlichen Sektor arbeiten, beispielsweise als Justiziare bei einer Behörde, als Richter und Staatsanwälte, können nach Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst bezahlt werden.

Im Bereich der Rechtsberatung sind die Einkünfte oft von der individuellen Leistung, der erwirtschafteten Umsatzhöhe und anderweitigen erfolgsabhängigen Modellen (wie Boni oder Provisionen) mitbestimmt. Diese sind nicht in einem Tarifvertrag niedergeschrieben, sondern basieren auf dem jeweiligen Geschäftserfolg und den Vertragsvereinbarungen zwischen dem Rechtsanwalt und seiner Kanzlei oder Unternehmen.

Wo verdient ein Rechtsanwalt am meisten?

Am meisten verdienen Rechtsanwälte in großen Kanzleien in Baden-Württemberg und Hessen, während der Verdienst in den östlichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen tendenziell niedriger ist.

Das Einstiegsgehalt für Rechtsanwälte nach dem Abschluss kann bei etwa 70.000 Euro pro Jahr liegen. Diese Zahl kann jedoch je nach Größe der Kanzlei und dem Standort erheblich variieren und somit auch geringer ausfallen. In Metropolen oder Wirtschaftszentren tendieren die Einstiegsgehälter oft dazu, höher zu sein, während sie in ländlichen Gebieten und kleinen Kanzleien niedriger liegen.

Rechtsanwältin Gehalt: Studium vs. Ausbildung

In Deutschland ist nach einem universitären Studium der Rechtswissenschaften das erste juristische Staatsexamen erforderlich. Danach folgt ein juristischer Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat, das mit dem zweiten Staatsexamen abschließt. Erst nach dem Bestehen dieses Examens kann man die Zulassung als Rechtsanwältin erhalten und in der Anwaltschaft tätig werden. Eine nicht-akademische Berufsausbildung, wie sie in anderen Berufen üblich ist, gibt es in der juristischen Profession nicht.

Gehalt mit Rechtsanwalt Studium

Das Einstiegsgehalt für Rechtsanwälte mit abgeschlossenem Studium ist sehr unterschiedlich. In kleineren Kanzleien oder in ländlichen Gebieten können die Einstiegsgehälter bei etwa 50.000 Euro pro Jahr liegen. In großen Wirtschaftskanzleien in großen Städten können die Anfangsgehälter deutlich höher sein und möglicherweise bei 70.000 Euro oder mehr liegen, besonders wenn der Bewerber überdurchschnittliche Examensergebnisse, Promotion oder andere Zusatzqualifikationen hat.

Rechtsanwalt Gehalt mit Ausbildung

Eine klassische Ausbildung im Sinne einer dualen Berufsausbildung gibt es im Bereich Rechtswesen nicht. Rechtsanwälte folgen dem akademischen Weg über ein Studium.

Es gibt allerdings auch Berufe wie Rechtsfachwirt oder Rechtsanwaltsfachangestellter, die über eine berufliche Ausbildung erreichbar sind. Diese übernehmen administrative und organisatorische Aufgaben in Kanzleien. Die Gehälter der anwaltlichen Hilfsberufe sind deutlich geringer als die der Rechtsanwälte und liegen in Deutschland je nach Berufserfahrung und Region typischerweise bei ca. 40.000 Euro brutto im Jahr.