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So verbesserst du deine Kritikfähigkeit

So verbesserst du deine Kritikfähigkeit

Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen, die sachlich formuliert und gerechtfertigt ist. Im Berufsleben ist es wichtig, aus Fehlern zu lernen, um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Nur wer in der Lage ist, konstruktive Kritik zu akzeptieren und die beanstandeten Punkte dann auch zu verbessern, lernt dazu. Absolventa gibt Tipps.

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Definition Kritikfähigkeit

Was bedeutet Kritikfähigkeit? 

Kritikfähigkeit bezeichnet eine persönliche Eigenschaft, Kritik anzunehmen und damit umzugehen. Dabei ist Kritik die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben durch eine weitere Person. Kritik ist oftmals negativ konnotiert, hat aber zum Ziel, eine Verbesserung herbeizuführen. Ein Beispiel:

Dein Vorgesetzter kommt auf dich zu und bittet dich, eine Präsentation für ein Kundenmeeting zu erstellen. Du bereitest die Präsentation vor und übergibst sie an deinen Vorgesetzten. Später will dieser mit dir sprechen und gibt dir Feedback zu der Präsentation. Dabei merkt er an, dass du auf einen Punkt nicht eingegangen bist, den er jedoch als wichtig empfindet. Kritikfähigkeit bedeutet in diesem Fall, dass du die Sichtweise deines Vorgesetzen verstehen kannst und daraus für das nächste Mal lernst. Findest du zwar persönlich, dass der angesprochene Punkt nicht wichtig ist, lernst du dennoch, nächstes Mal genauer nachzufragen und vorher abzuklären, welche Punkte deine Präsentation enthalten soll.

Wenn jemand nicht mit Kritik umgehen kann oder sie als ungerechtfertigt empfindet, dann kann es schnell zu Konflikten kommen. Und tatsächlich: Das Annehmen von Kritik fällt den meisten Menschen schwer, egal ob im beruflichen oder privaten Umfeld. Dabei sollte man Kritik als etwas Positives ansehen, denn dadurch lernt man viel mehr als durch ein Lob.

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Konstruktive Kritik richtig annehmen

Konstruktive Kritik bietet neben der Darstellung des Problems auch einen Vorschlag zur Verbesserung. Das heißt, der Andere sagt nicht nur, was alles schlecht ist, sondern zeigt Möglichkeiten auf, wie man etwas verbessern oder das nächste Mal richtig machen kann. Diese Form der Kritik erfordert relativ wenig Kritikfähigkeit, da der Kritiker gleich einen Lösungsweg anbietet. Eine solche Beurteilung der Leistung trägt produktiv zu einer Problemlösung bei. Dazu hat der Kritisierte immer noch die Möglichkeit, sich selbst aktiv an der Verbesserung zu beteiligen.

Dennoch fühlen sich einige Menschen auch durch konstruktive Kritik brüskiert, ungerechtfertigt kritisiert und werten jedes Wort gegen ihre Idee oder Projekt als Angriff auf ihre Person. Änderungsvorschläge werden zum Teil als Bevormundung missverstanden. Bei dieser Art der mangelnden Kritikfähigkeit errichtet der Kritisierte eine Mauer, die kaum mehr ein Argument passieren lässt.

So nimmst du konstruktive Kritik richtig an: 

  • Distanz eingehen: Die Kritik richtet sich nicht direkt gegen dich persönlich, sondern behandelt einen bestimmten Sachverhalte oder eine Situation. Versuche deswegen, das Problem ganzheitlich zu betrachten und nicht persönlich zu nehmen. 
  • Zuhören: Höre dir erst genau an, was der andere sagt, bevor du darauf reagierst. Das heißt vor allem: Den Anderen ausreden lassen!
  • Dankbar sein: Bedanke dich für die Anregungen und sieh die Kritik als eine Lösung für ein gemeinsames Problem an.
  • Nachfragen: Frage nun nach und wiederhole dabei das Gesagte, ob du die Kritik richtig verstanden hast. Oftmals entstehen Probleme allein durch Missverständnisse.
  • Keine Abwehrhaltung: Versuche, dich nicht sofort zu verteidigen und deinen Standpunkt zu rechtfertigen, sondern erkläre ruhig, warum du so gehandelt hast oder was deine Überlegungen waren.
  • Gemeinsam weiterdenken: Versuche, anschließend mithilfe der Kritik weiterzudenken und neue Vorschläge zu machen, um das Problem oder die Situation zu lösen. Manchmal hilft es auch, für die Zukunft feste Regeln zu vereinbaren.

Kritikfähigkeit trainieren

Du siehst, Kritikfähigkeit lässt sich trainieren. Wichtig ist hierfür immer, dass die Argumente des Kritikers angehört werden und versucht wird, die Perspektive des anderen einzunehmen. Ein Vorgesetzter muss häufig noch andere Dinge bedenken als ein Angestellter, denn er muss beispielsweise die Ressourcen Zeit und Budget sowie die Qualität der Arbeit im Blick haben.

Bei der Kommunikation mit Kritik solltest du auch darauf achten, dass deine Körperhaltung keine Ablehung ausdrückt. Also besser nicht die Arme vor der Brust verschränken und die Augenbrauen ungläubig nach oben ziehen. Besser: Hände offen vor dem Körper halten und immer mal wieder zustimmend nicken.

Danach solltest du ehrlich zu dir selbst sein und evaluieren, ob die Argumente tatsächlich greifen oder nicht. Sind die Argumente überzeugend, solltest du die Kritik annehmen und bei der nächsten ähnlichen Aufgabe anwenden. Bist du jedoch weiterhin von deiner Handlungsweise überzeugt, solltest du selbst sachlich darstellen, welche Vorteile der andere Ansatz bietet. Möglicherweise entsteht durch die Abwägung und den Vergleich der beiden unterschiedlichen Positionen eine Ideallösung.

Was eine gute und eine schlechte Kritikfähigkeit ausmacht:

SCHLECHTE KRITIKFÄHIGKEIT GUTE KRITIKFÄHIGKEIT
Nicht ausreden lassen Aufmerksam zuhören
Nicht zuhören Das Gesagte nicht persönlich nehmen
Laut werden Sich mit dem Gesagten auseinandersetzen
Abfällige Gesten machen Selbstwahrnehmung mit Fremdwahrnehmung abgleichen
Nicht auf das Gesagte eingehen Kritik als Hilfe ansehen
Sofort Gegenkritik äußern Am Feedback wachsen wollen

Konstruktive Kritik geben: Der Ton macht die Musik.

Kritikfähigkeit ist zweifellos nicht nur im Berufsleben eine wichtige soziale Kompetenz. Es kommt aber auch darauf an, wie jemand Kritik formuliert:  Übt ein Vorgesetzter ohne jegliche Vorwarnung oder Erklärung Kritik, kann er den Respekt seiner Mitarbeiter verlieren. Auch eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann durch falsch angewandte Kritik zum Erliegen kommen. Deshalb ist es immer wichtig, wie die Kritik im Einzelnen geübt wird. Ein ausfallender Ton ist ebenso unangebracht wie unlautere Beschuldigungen.

So formulierst du Kritik konstruktiv und gibts richtig Feedback:

  • Keine Emotionen: Auch wenn dich etwas sehr aufregt, versuche durchzuatmen, bevor du Kritik äußerst. 
  • Sachlich bleiben: Richte die Kritik immer am Produkt oder an der Situation und nicht an deinem Gegenüber aus.
  • Nicht verallgemeinern: Sätze wie „Du arbeitest zu langsam“ oder „Diesen Fehler machst du ständig“ sind nicht konstruktiv, gehen auf eine persönliche Ebene und sind dadurch unsachlich.
  • Floskeln vermeiden: Wenn du Kritik anbringst, vermeide Wörter wie: immer, ständig, jedes Mal.
  • Persönlich werden: Statt „Der Gedanke ist falsch“ solltest du betonen, dass es sich um deine persönliche Meinung handelt: „Ich denke, dass dieser Ansatz nicht zielführend ist“. 
  • Verständnis zeigen: Gehe in deiner Kritik auf den anderen ein, indem du zum Beispiel sagst: „Ich verstehe deine Sichtweise/Argumentation/deinen Ansatz“.
  • Verpacke deine Kritik positiv: Statt zu sagen: „Deine Idee gefällt mir nicht“, könntest du die Kritik so verpacken: „Deine Idee hat uns aufgezeigt, dass wir hier noch weiterdenken müssen, was mir vorher gar nicht klar war. Dennoch würde ich vorschlagen, mehr in diese Richtung zu gehen …“

Außerdem:  Wer kritisiert, sollte auch loben. Dadurch bekommt die Kritik auch mehr Gewicht. Sonst heißt es „der hat eh immer nur was zu meckern“ und die Kritik wird nicht mehr erstgenommen. Auf diese Weise trägt man elegant selbst zur Kritikfähigkeit seiner Kollegen und Angestellten bei. Zudem kann ein Lob die Motivation steigern. Abgesehen davon macht man sich nicht gerade beliebt, wenn man immer nur kritisiert. Habe keine Angst vor Kritik, denn wenn man mit anderen zusammenarbeitet, ist sie unvermeidbar. Eine vernünftige Alternative dazu gibt es nicht.

Ungerechtfertigte Kritik abweisen

Kritik muss nicht immer gerechtfertigt sein. Aus diesem Grund heißt Kritikfähigkeit nicht nur, dass der Kritisierte die Kritik akzeptiert, sondern auch, dass er sich aktiv mit ihr auseinandersetzt und sich gegebenenfalls wehrt.

Wenn man zum Beispiel kritisiert wird, aber eigentlich nicht der Verursacher des Problems ist, dann ist die Kritik ungerechtfertigt. Diese Form der Kritik ist nicht produktiv. Derjenige, der sie stillschweigend annimmt, läuft Gefahr, der „Buhmann“ für alle anfallenden Probleme zu werden. In diesem Fall bedeutet Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein zu zeigen und die zu Unrecht angelasteten Kritikpunkte klarzustellen. Dabei ist es wichtig, immer auf der Sachebene zu bleiben und die Emotionen zu zügeln. Man sollte dabei möglichst keine Kollegen „reinreißen“.

Sich zur Wehr zu setzen oder für die eigene Position einzutreten heißt jedoch nicht, auf den Kritiker in gleicher Weise „zurückzufeuern“.

So wehrst du dich gegen ungerechtfertigte Kritik:

  • Durchatmen: Reagiere auf Kritik nicht sofort und im Affekt, sondern versuche, dich kurz zu beruhigen.
  • Ansprechpartner suchen: Kannst du das Problem mit dem Kritiker allein lösen oder ist es schlauer, noch einen Dritten, zum Beispiel einen Vorgesetzten, dazuzuholen? Ein Dritter dient oftmals als Vermittler. 
  • Begründen: Begründe ausführlich und sachlich, warum die Schuld den falschen Adressaten erreicht hat.
  • Nicht auf stur schalten: Du bist wütend über die Kritik, dennoch solltest du jetzt nicht alles abblocken, was dein Gegenüber wiederum zu seiner Begründung zu sagen hat.
  • Zeitlich reagieren: Eine rasche Klärung kann weitere ungerechtfertigte Kritik unterbinden. In einer solchen Situation wird das Konfliktmanagement auf eine harte Probe gestellt, vor allem dann, wenn die Kritikfähigkeit des Gegenübers nicht besonders ausgeprägt ist.
  • Nicht nachtragend sein: Kritikfähigkeit zeichnet sich auch dadurch aus, dass du weiterhin mit jemandem, auch wenn er dich ungerechtfertigt kritisiert hat, zusammenarbeiten kannst. 

Sprüche zu Kritikfähigkeit

Die folgenden Sprüche zeigen, wie wichtig es ist, im Alltag oder im Beruf mit Kritik umgehen zu können. Dabei wird aber immer wieder betont, dass Kritik konstruktiv sein sollte, damit man damit arbeiten kann:

  • „Nur wenige Menschen sind klug genug, hilfreichen Tadel nichtssagendem Lob vorzuziehen.“ François de La Rochefoucauld

  • „Wer mir schmeichelt ist mein Feind, wer mich tadelt ist mein Lehrer.“ Chinesisches Sprichwort

  • „Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob ruiniert als durch Kritik gerettet werden.“ Sprichwort aus den USA

  • „Um Kritik zu vermeiden: Tu nichts, sag nichts, sei nichts.“ Elbert Hubbard (1856–1915), amerik. Schriftsteller

  • „Ich bin dankbar für schärfste Kritik, wenn sie nur sachlich bleibt.“ Otto von Bismarck (1815–98), erster deutscher Reichskanzler

  • „Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlechtmacht.“ Heinrich Nordhoff (1899–1968), ehem. Vorstandsvorsitzender von VW

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