Wirtschaftsjurist: Infos zum Beruf

Ein Wirtschaftsjurist ist eine Fachkraft, die sich an der Schnittstelle von Recht und Wirtschaft bewegt. Diese Spezialisierung kombiniert rechtliches Fachwissen mit einem tiefen Verständnis für betriebswirtschaftliche Prozesse. Wirtschaftsjuristen sind deswegen in der Lage, Unternehmen nicht nur in rechtlichen Angelegenheiten zu beraten und zu unterstützen, sondern auch unternehmerische Entscheidungen mit rechtlichen Implikationen zu begleiten.

Wirtschaftsjuristen können in den verschiedensten Bereichen tätig werden. Mögliche Einsatzmöglichkeiten und Aufgaben sind unter anderem:

• Vertragsrecht: Gestaltung und Prüfung von Geschäftsverträgen
• Gesellschaftsrecht: Beratung bei Gründungen, Umwandlungen, Fusionen und Übernahmen
• Arbeitsrecht: Beratung in arbeitsrechtlichen Fragen, Gestaltung von Arbeitsverträgen
• Compliance: Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und unternehmensinterner Richtlinien

Welche Voraussetzungen braucht man als Wirtschaftsjuristin?

Um als Wirtschaftsjuristin zu arbeiten, brauchst du in der Regel ein abgeschlossenes Studium im Bereich Wirtschaftsrecht, Jura oder BWL. Für den Job als Wirtschaftsjurist brauchst du außerdem juristisches sowie betriebswirtschaftliches Verständnis. Darüber hinaus sollte es dir auch nicht zu schwerfallen, analytisch zu denken. Wichtig ist es, auch komplexere Sachverhalte schnell zu erfassen und zu analysieren.

Was muss ich studieren, um Wirtschaftsjurist zu werden?

Der Studiengang Wirtschaftsrecht ist der direkteste Weg für den Job als Wirtschaftsjurist. In der Regel ist das Studium dabei als Bachelor- und Masterstudiengang im Bereich Wirtschaftsrecht angelegt. Es kombiniert juristische mit betriebswirtschaftlichen Inhalten und bereitet Studierende auf die spezifischen Anforderungen an der Schnittstelle zwischen Recht und Wirtschaft vor. Alternativ neben dem Wirtschaftsrecht Studium kannst du aber auch mit Studiengängen wie Jura oder Betriebswirtschaft mit entsprechenden Schwerpunkten Wirtschaftsjuristin werden. Je nach Werdegang kannst du dann hier den Abschluss Bachelor of Laws LL.B. oder Master of Laws LL.M. erreichen.

Was muss ich als Wirtschaftsjurist können?

Als Wirtschaftsjurist musst du nicht nur über fundiertes Wissen in den Bereichen Recht und Betriebswirtschaft verfügen. Daneben sind auch analytisches Denkvermögen, Verhandlungsgeschick sowie Kommunikationsstärke gefragt. Dir sollte es leichtfallen, juristische Sachverhalte verständlich darzustellen und vermitteln zu können. In Verhandlungen solltest du außerdem effektiv kommunizieren und Interessen durchsetzen können. Zudem ist ein tiefes Verständnis für die spezifischen rechtlichen Anforderungen und Herausforderungen in der Geschäftswelt erforderlich. Zuletzt spielen auch Soft Skills wie Organisationstalent sowie Zeitmanagement eine große Rolle als Wirtschaftsjurist.

Was macht ein Wirtschaftsjurist?

Wirtschaftsjuristen beraten Unternehmen in rechtlichen Fragen, gestalten Verträge, bewerten rechtliche Risiken und unterstützen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Ein damit eng verwandter Beruf ist der des Unternehmensjuristen, auch bekannt als Legal Counsel.

Ihre Expertise umfasst unter anderem die Bereiche Vertragsrecht, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Insolvenzrecht sowie Compliance. Zu den Aufgaben gehört es dabei, Verträge zu gestalten und zu prüfen, arbeitsrechtliche Fragen zu klären oder sicherzustellen, dass Unternehmen alle relevante gesetzlichen Vorschriften und internen Richtlinien einhalten.

Wirtschaftsjuristen sind auch im Bereich der Unternehmensberatung tätig. Sie beraten bei Unternehmensgründungen, Fusionen, Übernahmen und Restrukturierungen.

Wo arbeitet ein Wirtschaftsjurist?

Wirtschaftsjuristen stehen grundsätzlich viele Türen offen. Möglich ist unter anderem die Arbeit in der Rechtsabteilung von Unternehmen. Hier befasst du dich vor allem mit Vertragsrecht, Compliance, Arbeitsrechtund weiteren rechtlichen Angelegenheiten, die für das jeweilige Unternehmen relevant sind. Daneben bieten auch Rechts- und Unternehmensberatungen gute Jobs für Wirtschaftsjuristen. Hier hast du die Möglichkeit der Spezialisierung auf wirtschaftsrechtliche Beratung für externe Mandanten, einschließlich Vertragsverhandlungen, Fusionen und Übernahmen.

Abseits davon ist auch die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung und in Regierungsbehörden denkbar. Arbeiten kannst du hier an wirtschaftsrechtlichen Themen sowie der Regulierung und Compliance im öffentlichen Sektor. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten:

• Finanzinstitute: Auseinandersetzung mit finanzrechtlichen Fragestellungen, Compliance und Risikomanagement im Bank- und Versicherungswesen
• Selbstständige Tätigkeit: Arbeit als freiberufliche Berater für Unternehmen und Organisationen, die spezialisierte wirtschaftsrechtliche Beratung benötigen

Der Beruf des Wirtschaftsjuristen ist gefragt. Schließlich werden auch die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen in der Geschäftswelt immer komplexer. Unternehmen aller Größen und Branchen benötigen daher Experten, die sowohl rechtliches Know-how als auch betriebswirtschaftliches Verständnis mitbringen, um rechtliche Herausforderungen zu navigieren und Risiken zu minimieren. Dies gilt besonders in Bereichen wie Compliance, Vertragsrecht, Datenschutz und Unternehmensrecht.

Die Globalisierung und die digitale Transformation der Wirtschaft erhöhen zusätzlich die Komplexität rechtlicher Fragestellungen, was die Rolle des Wirtschaftsjuristen noch wichtiger macht. Darüber hinaus führen neue Technologien und die wachsende Bedeutung des Datenschutzes zu einem erhöhten Beratungsbedarf bei Unternehmen.

Die Berufsaussichten sind daher positiv, und die Nachfrage nach qualifizierten Juristen im Bereich Wirtschaft dürfte weiterhin stabil bleiben oder sogar steigen. Absolventen mit zusätzlichen Spezialisierungen, wie z. B. im IT-Recht, oder mit internationaler Erfahrung können besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.