Kreditorenbuchhaltung: Infos zum Berufsfeld

Die Buchhaltung beschäftigt sich mit den Geschäftsvorfällen in einem Unternehmen. Kreditoren sind diejenigen, die dem Unternehmen einen Kredit gewährt haben, also per Definition die Lieferanten und Dienstleister.

In der Kreditorenbuchhaltung befasst du dich also mit den Rechnungen, die eingehen und bezahlt werden sollen.

Die Kreditorenbuchhaltung ist bereits selbst ein Teilbereich der Buchhaltung, kann aber auch selbst noch einmal unterteilt werden. Die Arbeit als Kreditorenbuchhalterin umfasst:

• Prüfung und Bearbeitung der Eingangsrechnungen
• Archivierung
  
• Datenpflege
• Informationsmanagement

Ein abgeschlossenes Studium ist nicht zwingend die Voraussetzung, um als Kreditorenbuchhalter zu arbeiten – die Stellenanzeigen beziehen sich meist entweder auf einen Bachelor- oder Master-Abschluss oder eine erfolgreich absolvierte Ausbildung im kaufmännischen Bereich.

Da üblicherweise ohnehin eine Einarbeitung in die Tätigkeiten nötig wird, kannst du also über beide Wege in die Kreditorenbuchhaltung einsteigen.

Entscheidest du dich für ein Studium, solltest du sechs bis acht Semester für deinen Bachelor einplanen. Möchtest du im Anschluss noch den Master-Abschluss machen, dauert das im Schnitt nochmal zwei bis vier Semester.

Was muss man studieren, wenn man Kreditorenbuchhalterin werden möchte?

Ein speziell auf die Kreditorenbuchhaltung ausgerichtetes Studium gibt es nicht, allerdings qualifizieren dich verschiedene Studiengänge für buchhalterische Tätigkeiten. Ein Bachelor in BWL, Finanz-, Rechnungs- oder Steuerwesen ist hier der typische Ausgangspunkt für dich.

Für einige Arbeitgeber ist ein Master-Abschluss wichtig. Auch hier solltest du dann nach Studiengängen schauen, die Rechnungswesen und Controlling beinhalten.

Wenn du schon weißt, dass es in Richtung Kreditorenbuchhaltung gehen soll, sind Praktika in großen Unternehmen, die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung trennen, ein guter Ansatzpunkt, um Erfahrungen zu sammeln.

Was muss ich als Kreditorenbuchhalter können?

Wie immer, wenn es um Zahlen geht, wird von dir als Kreditorenbuchhalter Sorgfalt und Genauigkeit erwartet. Du musst ein verlässlicher und vertrauensvoller Partner für eure Lieferanten und Dienstleister sein, aber auch intern gut kommunizieren. Teamfähigkeit ist daher ebenfalls bedeutsam.

Außerdem ist eine selbstständige Arbeitsweise wichtig, die Struktur und eine gute Auffassungsgabe beinhaltet. Du musst dich auf neue Prozesse oder Programme einstellen können und dich dauerhaft weiterbilden. Weiterbildungen werden manchmal auch direkt von Unternehmen angeboten – das ist eine gute Möglichkeit, dein Wissen up to date zu halten.

Was macht ein Kreditorenbuchhalter?

In der Kreditorenbuchhaltung arbeitest du eng mit den Kreditoren deines Unternehmens zusammen, also den Personen und Firmen, die euch Ware liefern oder Dienstleistungen erbringen. Dein Tätigkeitsbereich umfasst Aufgaben wie die Prüfung der Eingangsrechnungen, auch in Absprache mit den jeweiligen Abteilungen in eurem Unternehmen sowie die Buchung und Bezahlung der Forderungen. Im Anschluss müssen die Rechnungen ordnungsgemäß archiviert werden.

Du pflegst als Kreditorenbuchhalterin auch die Kreditorenkonten, verarbeitest Kontoauszüge, unterstützt bei Abschlüssen und erstellst Statistiken oder Auswertungen. Wenn bei der Rechnungsprüfung Probleme auftauchen, gehört es auch zu deinen Aufgaben in der Kreditorenbuchhaltung, mit den Kreditoren in Kontakt zu treten. Das kann gerade bei international agierenden Firmen auch die Kommunikation auf Englisch oder in anderen Fremdsprachen umfassen. Oft bist du in diesem Bereich auch für Reisekostenabrechnungen zuständig.

Die Kreditorenbuchhaltung wird immer digitaler, sodass es sein kann, dass einige Prozesse schon ganz automatisiert ablaufen. Wichtig ist dann, dass du eine wichtige Kontrollfunktion übernimmst.

Veränderungen durch die Digitalisierung betreffen auch die Kreditorenbuchhaltung. So werden in einigen Betrieben die eingehenden Rechnungen bereits automatisiert verarbeitet und bezahlt. Das bedeutet aber nicht, dass Kreditorenbuchhalter bald überflüssig werden – im Gegenteil: Die Spezialisierung und die genaue Arbeitsweise, die du mitbringst, sind wichtig, denn auch Programme sind nicht unfehlbar.

Du übernimmst die Prozesskontrolle und bist immer dann gefragt, wenn eine manuelle Prüfung erforderlich ist. Dafür musst du sowohl fachlich als auch technisch auf dem neusten Stand sein und dich um deine Weiterqualifizierung kümmern.

Willst du als Kreditorenbuchhalterin beruflich weiter aufsteigen, kommen Führungstätigkeiten auf dich zu, beispielsweise indem du für die Leitung der Abteilung zuständig bist oder ins Management wechselst.