Berufsschullehrer: Infos zum Beruf

Berufsschullehrer sind Pädagogen, die in berufsbildenden Schulen tätig sind und Schüler in verschiedenen beruflichen Fachrichtungen unterrichten. Ihre Aufgabe ist es, Lerninhalte praxisnah zu vermitteln und die Schüler auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Mit ihrer Arbeit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der beruflichen Kompetenzen ihrer Schüler.

Berufsschullehrer können sich auf verschiedenen Fachrichtungen spezialisieren und daher in kaufmännischen, gewerblich-technischen und sozialpflegerischen Schulen lehren.

Die jeweiligen Schwerpunkte der drei Hauptkategorien sind:

Kaufmännische Bildung:

• Ausbildung zukünftiger Büro- und Handelsfachkräfte (z. B. Industrie- oder Bankkaufleute)
• Wissen in Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Wirtschaftsrecht etc.
• Anpassung der Lehrinhalte an aktuelle Wirtschaftsprozesse

Gewerblich-technische Bildung:

• Vorbereitung angehender Ingenieure, Techniker und Facharbeiter auf ihre Tätigkeiten in Industrie, Handwerk und im technischem Sektor (z. B. Elektrotechnik)
• Kombination aus fachlichem Wissen und praktischen Fähigkeiten

Sozialpädagogische und gesundheitsbezogene Bildung:

• Berufe in den Branchen Gesundheit, Erziehung und Soziales (z. B. Erzieher oder Pflegefachkräfte)
• Wissen in Pädagogik, Psychologie, Pflege und Gesundheitswissenschaften

Welche Voraussetzungen braucht man als Berufsschullehrer?

Beim Berufsschullehrer handelt es sich um einen reglementierten Beruf. In der Regel bedeutet das ein entsprechendes Lehramtsstudium inklusive Ablage beider Staatsexamen. Je nach Bundesland variieren jedoch die Zugangsbestimmungen. Näheres dazu erfährst du im Kapitel zum Studium.

Weitere Voraussetzungen können sein:

• Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses
• Für die Verbeamtung: Nach Artikel 116 GG die Deutsche Staatsbürgerschaft, ggf. auch die EU-Staatsbürgerschaft
• ggf. Nachweis einer Masernimpfung oder Immunität

Um als Berufsschullehrer arbeiten zu können, sind zudem persönliche Eigenschaften wie Geduld, Empathie, didaktische Fähigkeiten und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse junger Erwachsener wichtig.

Auch ein Quereinstieg als Berufsschullehrer, ohne Lehramt studiert zu haben, ist aufgrund des hohen Bedarfs an Fachkräften möglich. Personen mit Berufserfahrung und einem akademischen Abschluss können durch zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen und Anpassungsqualifizierungen die notwendigen Kompetenzen erwerben. Individuelle Voraussetzungen und Bewerbungsverfahren variieren je nach Bundesland.

Was muss ich studieren, um Berufsschullehrer zu werden?

Um Berufsschullehrer zu werden, ist üblicherweise ein abgeschlossenes Studium des Lehramts an berufsbildenden Schulen erforderlich. Hierfür können verschiedene Fächer kombiniert werden, übliche Wahlfächer sind zum Beispiel Betriebswirtschaft, Elektrotechnik oder Sozialpädagogik.
Das grundständige Studienfach Lehramt lehrt sowohl pädagogische als auch didaktische Grundlagen und Kompetenzen für die Unterrichtsgestaltung.

Je nach Bundesland gibt es zwei Wege, um Berufsschullehrer zu werden:

• Staatsexamen: Das erste Staatsexamen (im Rahmen des Studiums) ist erforderlich für den Zugang zum Vorbereitungsdienst, gefolgt von der Zweiten Staatsprüfung am Ende des Referendariats
• Masterabschluss: In anderen Bundesländern ist das Studium gestuft in Bachelor und Master, wobei der Masterabschluss und die bestandene Erste Staatsprüfung den Eintritt in den Vorbereitungsdienst ermöglichen.

Das Referendariat dauert in der Regel 18 bis 24 Monate und bereitet angehende Berufsschullehrer unter Anleitung erfahrener Mentoren intensiv auf ihre spätere Tätigkeit vor. Hierbei durchlaufen sie sowohl theoretische Ausbildungsphasen an Studienseminaren als auch praktische Phasen an Berufsschulen.

Was muss ich als Berufsschullehrerin können?

Eine Berufsschullehrerin muss fähig sein, komplexe Fachinhalte verständlich zu vermitteln, didaktische Methoden** gezielt einzusetzen und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Zudem ist es wichtig, die Schüler individuell zu fördern und auf die Verbindung von Theorie und Praxis großen Wert zu legen.

Hier eine Übersicht der wichtigsten Fähigkeiten:

• Didaktik und Methodik: Planung und Durchführung von zielgruppenorientiertem Unterricht unter Berücksichtigung verschiedener Lernstile.
• Pädagogik und Bildungswissenschaften: Anwendung von Lerntheorien und pädagogischen Konzepten zur effektiven Gestaltung von Lernprozessen.
• Bewertung und Leistungsmessung: Beurteilung des Lernfortschritts und Feedback geben durch Leistungsbewertungsfähigkeiten.
• Klassenführung und Konfliktmanagement: Schaffen einer positiven Lernumgebung, Klassenmanagement und Konfliktlösungsstrategien.

Darüber hinaus kann spezifisches Fachwissen in dem jeweiligen Bereich, in dem du unterrichten möchtest, relevant sein. Für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht solltest du zudem fit im Umgang mit E-Learning-Tools, Softwares und Online-Ressourcen sein.

Was macht ein Berufsschullehrer?

Ein Berufsschullehrer gestaltet und führt Unterrichtseinheiten durch, bewertet Schülerleistungen und begleitet die Schüler in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Zu den Hauptaufgaben zählen die Vermittlung von Fachwissen, die Förderung von praktischen Fähigkeiten und die Vorbereitung der Schüler auf Prüfungen und den Berufsalltag.

Diese Tätigkeiten gliedern sich in drei Hauptkategorien:

• Unterrichtsvorbereitung
• Unterricht an Berufsschulen
• Unterrichtsnachbereitung und Schülerbetreuung

Wo arbeitet ein Berufsschullehrer?

Berufsschullehrer sind in beruflichen Schulen tätig, die entweder staatlich oder privat geführt werden. Sie arbeiten eng mit Betrieben und Unternehmen zusammen, um den Schülern Einblicke in die Praxis zu ermöglichen und sie optimal auf das Berufsleben vorzubereiten.

Die Berufsaussichten sind aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels und des Bedarfs an qualifizierter beruflicher Bildung gut. In diesem Zusammenhang sind die Zugangswege in den Lehrberuf auch ohne Lehramt-Studium flexibel und die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Auch das Berufsschullehrer Gehalt kann sich sehen lassen.

Strebst du eine Karriereentwicklung an, bieten zum Beispiel Positionen als Mitglied in der Fachbereichs-, Jahrgangsstufen- oder Schulleitung eine gute Möglichkeit, beruflich aufzusteigen. Zusätzliche Qualifikationen, fortlaufende Weiterbildung und Engagements in Fachverbänden und Co. sind hierbei das A und O.