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HR Masterclass: Junge Talente verstehen, ansprechen und überzeugen

HR Masterclass: Junge Talente verstehen, ansprechen und überzeugen

HR Masterclass: Junge Talente verstehen, ansprechen und überzeugen

Im Rahmen der Online-Vortragsreihe HR Masterclass hielt Recruiting-Experte und „Persoblogger“ Stefan Scheller einen Vortrag zum Thema „Junge Talente verstehen, ansprechen und überzeugen“. Dieser HR-Blogbeitrag beleuchtet die Kernpunkte seines Impulsvortrags.

Gibt es die Gen Z tatsächlich?

Sind Generationenbezeichnungen wie „Z“, „Y“ oder „Alpha“ noch zeitgemäß? Diese Frage wird derzeit auch in der Wissenschaft diskutiert. Unbestritten ist, dass sich große Teile der jüngeren Zielgruppe in ihren Ansichten, Wünschen und Anforderungen an die Arbeitswelt von den älteren Generationen unterscheiden. Für Stefan Scheller ist eine klare Definition der Gen Z jedoch nicht zielführend. Er spricht daher bewusst von „jungen Talenten“ und nicht von der Generation Z.

Schlüsselfaktoren: Attraktivität und Sichtbarkeit

Scheller entwickelte eine Erfolgsformel für die Personalgewinnung:

Erfolg = Attraktivität x Sichtbarkeit

Für die erfolgreiche Rekrutierung junger Talente ist es entscheidend, sichtbar zu sein und gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Das bedeutet aber auch, dass die Rekrutierung erfolglos bleibt, wenn man zwar ein toller Arbeitgeber ist, aber niemand davon weiß. Umgekehrt nützt es wenig, viel Geld für Sichtbarkeit auszugeben, wenn die Attraktivität als Arbeitgeber fehlt.

Betrachten wir nun die Faktoren, die die Arbeitgeberattraktivität ausmachen.

Wann ist ein Arbeitgeber attraktiv?

Besonders junge Talente schätzen Angebote wie flexible Arbeitszeiten, die 4-Tage-Woche, Homeoffice und Workation. Diese Themen sind in den Medien sehr präsent – vor allem bei der älteren Generation entsteht deshalb schnell der Eindruck, junge Menschen seien arbeitsscheu.

! Wichtig

Hier ist Verständnis gefragt: Die neue Generation auf dem Arbeitsmarkt möchte sehr wohl arbeiten und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Jedoch zu arbeitnehmerfreundlicheren Bedingungen. Durch diese Bedingungen werden Arbeitgeber attraktiv für die Zielgruppe.

Zum Thema Stellenbeschreibung

Dieses Verständnis ist wichtiger als beispielsweise der Versuch, vermeintliche Jugendsprache in Stellenanzeigen zu kopieren. Dies kann schnell lächerlich wirken und simple Vorurteile bedienen.

Besonders Jobausschreibungen sollten dazu dienen, eine Selbstselektion bei den Bewerbern auszulösen. Wenn die Anforderungen beispielsweise so niedrig angesetzt sind, dass jeder sich bewerben kann, vermittelt dies keine gute Botschaft über Ihr Unternehmen. Es ist wichtig, sich Gedanken über die Außenwirkung zu machen und die Aussagen über das Unternehmen kritisch zu hinterfragen.

! Tipp

Die zentrale Frage lautet: Verstehen wir wirklich unsere Zielgruppe? Das können wir nur, wenn wir uns mit ihr beschäftigen und in den direkten Austausch auf Augenhöhe gehen.

Personalisierte Kommunikation

Die Kommunikation mit den potenziellen Bewerbern sollte zudem auf persönlicher Ebene stattfinden. Menschen gewinnen Menschen, nicht die ausgefeilte Arbeitgebermarke an sich. Der emotionale Aspekt wird oft unterbewertet, aber gerade junge Menschen schätzen es, auf dieser Ebene angesprochen zu werden.

Sichtbarkeit: Nutzung von Social Media

Unternehmen sollten sich also Gedanken über ihre Positionierung machen und auf die Wünsche und Erwartungen der Zielgruppe eingehen. Um sichtbarer zu werden, müssen sie sich zudem dort präsentieren, wo sich die Zielgruppe tatsächlich aufhält.

Wenig überraschend: Social Media ist ein Schlüsselinstrument, um junge Talente zu erreichen. Die Vielzahl der verfügbaren Plattformen kann jedoch überwältigend sein. Twitch, Instagram, TikTok und YouTube sind Plattformen, die heute eine wichtige Rolle spielen. Twitch ist besonders interessant, da es eine große, junge Zielgruppe anzieht.

! Gut zu wissen

TikTok liegt selbstverständlich hoch im Kurs. Durch die geringe Sichtbarkeitsdauer der einzelnen Videos ist es aber schwierig, dort treffende Inhalte zu platzieren. Um effektive Ergebnisse für das Recruiting zu erzielen, ist hier oftmals eine Professionalisierung notwendig.

Emotionen vor Informationen

So wichtig Daten und Fakten sind, dürfen auch Emotionen nicht vernachlässigt werden. Reine Unternehmensinfos sollten nicht den Kern der Botschaft ausmachen. Junge Talente möchten sich mit Unternehmen identifizieren, die ihre Werte teilen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Der Erfolg liegt darin, die Zielgruppe emotional anzusprechen.

Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Unternehmen in der direkten Kommunikation als echte Menschen wahrgenommen werden. Um die Zielgruppe zu überzeugen, sind emotionale und authentische Botschaften entscheidend.

Sind Sie ein guter Arbeitgeber?

Wenn ja, dann sagen Sie es potentiellen Bewerber:innen über ein Unternehmensprofil. Wie das geht?

Menschen gewinnen Menschen

Mitarbeitende und Auszubildende sind die besten Botschafter eines Unternehmens. Die Authentizität und Glaubwürdigkeit, die von internen Botschaftern ausgehen, sind unschätzbar wertvoll. Die Menschen, die täglich im Unternehmen arbeiten, können am besten andere Menschen als Kollegen gewinnen.

Fazit

Die Rekrutierung junger Talente erfordert ein Umdenken in der Personalgewinnung. Es geht nicht nur darum, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, sondern auch darum, sich sichtbar zu positionieren. Personalisierte Kommunikation, die auf die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe eingeht, ist entscheidend. Emotionen spielen eine zentrale Rolle und die Botschaft muss auf einer persönlichen Ebene vermittelt werden.

Die wichtigste Erkenntnis: Es sind die Menschen im Unternehmen, die andere Menschen am besten überzeugen können.

Stefan Scheller

Stefan Scheller

Stefan Scheller, Speaker im Rahmen unserer Vortragsreihe HR Masterclass. Im PERSOBLOGGER CLUB bietet er community-basierte HR-Weiterbildung für das gesamte Team.

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