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Quiet Quitting – die neue Arbeitsmoral?

Quiet Quitting – die neue Arbeitsmoral?

Quiet Quitting wurde in den vergangenen Monaten häufig diskutiert, auch über die HR-Branche hinaus. Doch wie ist das Phänomen nun, mit etwas zeitlichem Abstand, zu bewerten? Handelt es sich um eine neue Bewegung, eine neue Arbeitsmoral – oder doch nur um einen ambivalenten Begriff? Eine neue Absolventa-Umfrage zeigt, dass das Thema polarisiert.

TikTok-Video als Startschuss für Debatte

Die Debatte um Quiet Quitting startete durch Zaid Khan, einem Mitte Zwanzigjährigen aus New York. Er machte den Begriff in einem TikTok-Video publik. Sein Beitrag generierte seit Juli 2022 rund eine halbe Million Likes und mehr als 4.500 Kommentare.

Khan definiert Quiet Quitting so:

„Du kündigst nicht deinen Job, aber du verabschiedest dich davon, mehr als im vereinbarten Rahmen zu arbeiten. Du erfüllst weiter deine Pflicht – aber du gehst nicht mehr für deinen Job über dein Limit. Arbeit ist nicht dein Leben. Dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.“
Zaid Khan

Keine innere Kündigung

Gerade in den deutschen Medien wird der Begriff – wohl auch aufgrund der wörtlichen Übersetzung – oft mit der stillen oder inneren Kündigung gleichgesetzt. Innerlich gekündigt haben Angestellte vor allem dann, wenn sie unzufrieden mit ihrem Job sind und ihr Engagement sowie ihre Leistung deutlich abnimmt. Erfolgreiches Arbeiten ist so kaum möglich.

Quiet Quitting bedeutet jedoch nach Khans Definition, dass Eigeninitiative und Leistung weiter an den Tag gelegt werden – nur eben ausschließlich im vereinbarten Pensum. Quiet Quitting heißt also nicht zwangsläufig, dass Personen ihren Job insgeheim aufgeben möchten oder dass sie keinen Wert auf ihre Arbeit legen.

Khan betonte in einem Kommentar

„Es funktioniert am besten, wenn ihr mit eurem Job zufrieden seid. Wechselt euren Job, wenn ihr unglücklich seid!“

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Absolventa-Umfrage polarisiert

Wir haben unsere Portal-User anonym gefragt, ob sie bereit sind, Überstunden und zusätzliche Arbeit für ihr Unternehmen zu leisten. 46 Prozent waren grundsätzlich bereit dazu. 36 Prozent stimmten zu, schränkten aber ein, dass das eine Ausnahme sein muss. 18 Prozent wiederum gaben an, immer nur so viel zu arbeiten, wie vertraglich vereinbart ist und auf Überstunden zu verzichten.

Warnzeichen und Ausdruck einer neuen Generation

Quiet Quitting kann vielmehr als Ausdruck einer Generation von Arbeitnehmenden betrachtet werden, die sich nicht mehr ausschließlich über ihre Arbeit definieren möchte und nach einer besseren Work-Life-Balance sucht. Eine Charakterisierung, die auch auf die Generation Z zutrifft. Es ist demnach kein Zufall, dass das Phänomen initial auf TikTok einen Nerv getroffen hat – der beliebtesten Plattform der Gen Z.

Der große Hype um Quiet Quitting lässt sich vor allem auch als Warnzeichen verstehen: Arbeitnehmende wünschen sich oftmals eine striktere Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit. Dass das Konzept Quiet Quitting auf solch großen Anklang stößt, zeigt auch, dass einige Menschen nicht um jeden Preis große Karrieren anstreben – Überstunden werden nicht mehr als selbstverständlich betrachtet. Das widerspricht zumindest teilweise den Denkmustern vorheriger Generationen – und sorgt deshalb für ein großes Medienecho.

Handlungsempfehlung für HR-Teams

Was bedeutet das für HR-Fachkräfte? Zunächst sollten Sie analysieren, wie zufrieden Ihre Mitarbeitenden sind. Dies ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.

Demnach sollten Sie auch Prinzipien zum Umgang mit Überstunden festlegen. Wichtige Leitfragen hierzu sind:

  • Werden Überstunden in Ihrem Unternehmen (in Ausnahmefällen) erwartet?

  • Welcher Ausgleich soll für Mehrarbeit erfolgen?

  • Ist es Ihnen als Arbeitgeber wichtig, so wenig Überstunden wie möglich entstehen zu lassen?

  • Wie hoch ist zurzeit der Workload in den Bereichen?

In jedem Fall sollten Sie ehrliche Absprachen treffen, damit die Erwartungen auf beiden Seiten nicht enttäuscht werden.

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