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Beruf und Familie: Wie es funktioniert.

Beruf und Familie: Wie es funktioniert.

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Beruf und Familie insbesondere für Frauen nur im Einzelfall vereinbar. Während der Mann als Haupternährer der Familie arbeiten ging, kümmerte sich die Frau Zuhause um den Haushalt und um den Nachwuchs. Doch viele Frauen wollen trotz Familiengründung nicht auf ihre Karriere verzichten. Diese Entwicklung wird durch flexible Arbeitszeit-Modelle, Betriebskindergärten und „Väter in Elternzeit“ unterstützt – doch ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch immer kein Kinderspiel.

Diese Unternehmen unterstützen dich.

Ja, heute in Elternzeit zu gehen, ist deutlich einfacher als noch vor 20 Jahren. Unterschiede im entsprechenden Angebot der Unternehmen gibt es trotzdem. Hier ein Auszug von Arbeitgebern, die die Vereinbarkeit und Familie und Karriere tatkräftig unterstützen:

Unternehmen Angebot für Eltern
Peek & Cloppenburg Kinderkrippe Individuelle Arbeitszeitmodelle
BENTELER Eigene Kita Mitarbeitende in Elternzeit bleiben auf aktuellem Informationsstand Flexible Arbeitszeitmodelle
ALBA Group Vertrauensarbeitszeit Homeoffice 30-Stundenverträge
Storck Individuelle Verträge für Eltern Flexible Arbeitszeitmodelle
Allianz Eigene Kinderkrippe Individuelle Arbeitszeitreduzierung
Burda Flexible Arbeitszeitmodelle Eigene Kinderbetreuungseinrichtung Zertifiziert durch „Familie und Beruf“
PwC Ferienbetreuung Internationales Austauschprogramm für Kinder von 14-19 Eigene Kindertagesstätte

Hier findest du weitere Angebote von vielen Unternehmen, Tipps für die Bewerbung und offene Stellenangebote.

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„Risikofaktor“ Kind.

Viele Unternehmen präsentieren sich nach Außen hin bewusst familienfreundlich. Doch wenn berufstätige Mütter oder Väter im Arbeitsalltag häufiger wegen der Kinderbetreuung ausfallen, stößt das Verständnis der Arbeitgeber mitunter schnell an seine Grenzen.

Laut einer Studie der Management Circle AG werden Frauen bei betrieblichen Weiterbildungen bewusst gegenüber ihren männlichen Kollegen benachteiligt. Zwölf Prozent der Frauen müssen beispielsweise anfallende Seminarkosten zur beruflichen Weiterbildung selbst tragen, wohingegen etwa acht Prozent der Männer die Schulungen aus eigener Tasche bezahlen. Außerdem erhalten männliche Arbeitnehmer doppelt so häufig Zuschüsse zu den Seminarkosten.

Ein Grund für die unterschiedliche Behandlung ist unter anderem die Annahme mancher Arbeitgeber, dass Frauen einer bestimmen Altersgruppe zugunsten der Familienplanung irgendwann im Beruf pausieren. Tatsächlich schließen 70 Prozent der ostdeutschen und 57 Prozent der westdeutschen Frauen die sogenannte „Elternzeit“ direkt an den Mutterschutz an und kehren erst danach wieder zum Arbeitsplatz zurück. Doch sollte die Familienplanung bei der betrieblichen Förderung keine ausschlaggebende Rolle spielen.

Karriere statt Familienglück.

Obwohl sich die Zahlen zur Erwerbstätigkeit immer mehr annähern, arbeiten durchschnittlich mehr Frauen auf Teilzeitstellen als Männer. Gerade erwerbstätige Mütter entscheiden sich bewusst für alternative Arbeitszeit-Modelle oder wechseln zu sogenannten Mini-Jobs. Die Arbeitgeber begünstigen diese Entwicklung indirekt, denn nur wenige erleichtern jungen Müttern nach der Babypause den Wiedereinstieg durch gezielte Training-Angebote oder Fortbildungen. Aus diesem Grund schieben vor allem Akademiker:innen* die Familienplanung so lange auf, bis sie ihre berufliche Position gesichert haben.

Der Trend geht mehr und mehr zum späten Kindersegen hin und endet dann manchmal sogar – ob gewollt oder nicht – in der Kinderlosigkeit. Angesichts des demografischen Wandels und der damit einhergehenden alternden und schrumpfenden Gesellschaft, sind die niedrigen Geburtenraten und die Kinderlosigkeit vieler Beschäftigten ein großes gesellschaftspolitisches Problem.

Zwischen Wickeltisch und Business-Lunch.

Viele Paare fühlen sich zwischen ihrer Arbeit und der Familie hin- und hergerissen. Eine Teilzeitstelle lässt sich kaum mit den Anforderungen einer Führungsposition vereinbaren, wohingegen ein Fulltime-Job jedoch das Familienleben größtenteils auf das Wochenende beschränkt. Ein Großteil der Frauen entscheidet sich daher ganz bewusst dazu, sich voll und ganz auf das Muttersein zu konzentrieren oder sich zumindest im Rahmen einer Halbtagstelle mehr Zeit für das Kind zu nehmen. Tipp: Angehende Eltern sollten schon im Voraus kalkulieren, inwieweit ein durchschnittliches Monatseinkommen für die Neufamilie ausreicht. Oftmals müssen jedoch beide Partner etwas für die Familienkasse dazu verdienen.

Doch Beruf und Familie lassen sich mit genügend Organisation und Struktur im Alltag – und insbesondere einer guten Kinderbetreuung – durchaus unter einen Hut bringen. Auch hier spielt die finanzielle Situation der Eltern eine ausschlaggebende Rolle. Wer die Kosten für eine Tagesmutter aufbringen kann, dem steht der Weg zu einem schnellen beruflichen Wiedereinstieg frei – auch wenn der Nachwuchs noch klein ist. Dagegen brauchen Eltern für einen Krippen- oder Kindergartenplatz angesichts langer Wartelisten schon mehr Geduld und müssen mitunter längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Kinderbetreuung und familienfreundliche Unternehmen.

Laut „Unternehmensmonitor 2010“ haben vier von zehn Unternehmen eine familienfreundliche Einstellung. Familienfreundliche Unternehmen sind in Deutschland zwar noch rar, doch einige Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeitenden im Balanceakt zwischen Beruf und Familie. Berufstätige Eltern können auf flexible Arbeitszeiten zurückgreifen, Betriebskindergärten nutzen oder Zuschüsse für die Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Auch das sogenannte „Home Office“ bietet berufstätigen Eltern die Möglichkeit, mithilfe von Internet und Telefon von Zuhause aus zu arbeiten. Während wichtige Termine und Besprechungen weiterhin im Büro stattfinden, können Eltern ansonsten ihre Arbeit flexibel vom „Büro im Wohnzimmer“ aus gestalten.

Eine solche familienfreundliche Firmenpolitik kommt nicht nur den Eltern, sondern auch dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens entgegen. Laut einer Studie sind familienbewusste Betriebe erfolgreicher als der Rest. Dieser Mehrwert lässt sich auf eine höhere Produktivität der Mitarbeitenden zurückführen. Unternehmen verbuchen bei ihren Arbeitskräften nicht nur eine höhere Einsatzbereitschaft, sondern auch geringere Fehlzeiten.

„Elternzeit“: Papa macht Zuhause Pause.

Beruf und Familie sind beileibe keine reibungslose Kombination, doch will die Politik berufstätigen Paaren das Elternsein mit staatlichen Zuschüssen schmackhaft machen. Frisch gebackene Eltern können im Rahmen der sogenannten „Elternzeit“ ihren Arbeitsplatz gegen den Wickeltisch eintauschen und erhalten dafür in Form des „Elterngeldes“ staatliche Zuschüsse von 300 bis zu 1.800 Euro im Monat. Eltern können diesen staatlichen Familienzuschuss bei der Elterngeldstelle des Jugendamts beantragen, wobei sich die Höhe nach dem durchschnittlichen Einkommen des betreuenden Elternteiles richtet.

Ähnlich wie beim Mutterschutz besteht auch während der Elternzeit ein absoluter Kündigungsschutz. Außerdem können sich sowohl Mütter als auch Väter bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres des Kindes unbezahlt von ihrer Arbeit freistellen lassen, um sich uneingeschränkt dem Nachwuchs zu widmen. Tipp: Auch während der Elternzeit sollten die Arbeitnehmenden den Kontakt zum Unternehmen aufrechthalten. Ebenso fällt der Wiedereinstieg durch gezielte Weiterbildungen oder auch eine Teilzeitstelle später leichter. Während der Elternzeit dürfen die Beschäftigten bis zu 30 Stunden pro Woche arbeiten und mindern damit gleichzeitig finanzielle Engpässe, die sich aus dem Ausfall eines Einkommens ergeben.

Mittlerweile entscheiden sich auch mehr Väter dazu, für den Nachwuchs im Job zu pausieren und halten erwerbstätigen Müttern den Rücken frei. Immerhin nahm 2009 jeder vierte Vater die Elternzeit in Anspruch – und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. Doch dass der Vater beim Kind bleibt und Mama den Lebensunterhalt verdient, ist eine Ausnahme. In 62 Prozent der Familien kümmert sich die Frau um Kind und Haushalt, statistisch gesehen ist die Kinderbetreuung immer noch „Frauensache“.

Fazit.

Beruf und Familie stellen Eltern vor eine große, aber keineswegs vor eine unmögliche Herausforderung. Dank eines Wandels im Rollenverständnis lassen sich Kind, Haushalt und Job auch für Mütter zunehmend besser vereinbaren. Doch wenn die Tagesbetreuung wegen Krankheit ausfällt oder der Kindergarten früher schließt, sind erwerbstätige Eltern letztlich vor allem auf eine familienfreundliche Unternehmenspolitik angewiesen.

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